Osteopathie bei therapie_=_merkt in Wilhelmshaven

Osteopathie - Was ist das?

Die Osteopathie ist eine Naturmedizin, die seit mehr als 130 Jahren erfolgreich praktiziert wird. Die Osteopathie strebt das Ziel an, die gestörten Funktionen des Organismus wiederherzustellen, indem die Ursachen von Schmerzen und funktionellen Störungen aufgespürt und behandelt werden. Zu diesem Zweck beurteilt der Osteopath die Stellung, Mobilität und Qualität der Gewebe.

Die Osteopathie versteht sich als Ergänzung und Erweiterung der Schulmedizin. Der Mensch wird als Einheit betrachtet. Alle Strukturen und Systeme des Organismus werden behandelt, Dysfunktionen des Muskelskelett-Systems ebenso wie Probleme im viszeralen oder craniosakralen Bereich werden beseitigt.

Ein Osteopath arbeiten ausschließlich mit seinen Händen, die er als Werkzeuge einsetzt, um Störungen und Einschränkungen in den verschiedenen Bereichen und Systemen des menschlichen Körpers aufzuspüren und zu behandeln. Sie greifen dabei auf umfassendes praktisches Wissen im Bereich Anatomie, Physiologie,
Neurologie und Pathologie zurück.

Beim Menschen findet man Materie, Bewegung, Geist

Ein Osteopath verschafft sich einen Überblick über alle Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Körper, die mit den Beschwerden zusammenhängen. So sucht er nach der Ursache der Beschwerden und behandelt diese durch Manipulation, Muskeltechniken und Mobilisation. Der Osteopath heilt nicht, sondern regt den Körper zur Selbstheilung an. Zu diesem Zweck löst er Blockaden und Bewegungseinschränkungen, die einer Genesung im Wege stehen. Geräte oder Medikamente werden nicht eingesetzt.

Osteopathen wenden sich so nicht in erster Linie den Symptomen des Patienten zu, sondern sie versuchen zuerst die Ursachen oder Ursachenverknüpfungen der Beschwerden zu verstehen, und das aktuelle Gesundheitspotential des Patienten zu suchen.

Dazu wird der Patient ausführlich untersucht, und der Osteopath ist angewiesen, sein Gegenüber als Menschen mit Körper Verstand und Seele wahrzunehmen. Nach der Behandlung braucht der Körper eine gewisse Zeit, um auf die Behandlungstechniken zu reagieren. Meist wird zwischen den Behandlungen mindestens eine Woche gewartet.

Parientale Osteopathie

Diese umfasst den Bewegungsapparat mit Knochen, Bändern und Gelenken. Es werden reversible (wieder herstellbare) Funktionsstörungen an Extremitäten oder Bewegungssegmenten der Wirbelsäule mobilisiert oder deblockiert.

therapie_=_merkt Osteopathie Wilhelmshaven Bewegungsapparat

VISCERALE OSTEOPATHIE

Jedes Organ ist von einer Hülle (Faszie) umgeben. Diese stellt zum einen die Aufhängung des Organes dar, zum anderen gewährleistet sie seine Versorgung und Drainage. Die Faszien ermöglichen den Organen außerdem, gegenüber ihren Nachbarorganen bei Bewegung und Atmung sich zu verschieben.
Bei Störungen des Organs oder seiner Versorgungs- und Aufhängungsstrukturen (z. B. Entzündungen, nach Operationen, nach Trauma, oder durch Narbengewebe)kann es zur Überlastungen verschiedener Körperstrukturen kommen, die z. B. zu chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Die Viscerale Osteopathie versucht diese Störungen aufzuspüren und zu beheben.

Craniosacrale Osteopathie

Diese umfasst die Einheit Schädel (Cranium), der aus 22 Schädelknochen besteht, die Wirbelsäule einschließlich Kreuzbein (Sacrum) und Steißbein sowie die Hirn- und Rückenmarkshäute und die dort zirkulierende Hirnflüssigkeit.

Kommt es zu einer Störung in diesem System (z. B. blockierte Schädelnähte, Wirbelblockaden, Sturz auf das Steißbein, entzündlich bedingte Prozesse …), so kann die für das System charakteristische Eigenbewegung beeinträchtigt sein.

Mögliche Folgen sind unter anderem:

  • Kopfschmerz/Migräne
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Kiefergelenksprobleme
  • Nasennebenhöhlenbeschwerden
  • Entwicklungsverzögerung bei Kindern
  • geburtsbedingte Wirbelblockaden
  • Schiefhals
  • Wirbelsäulenprobleme

Die Craniosacrale Osteopathie sucht die Störungen im Craniosacralen System und behandelt sie.


Geschichte und Prinzipien der Osteopathie

Als Behandlungsform, Philosophie und Wissenschaft wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) als ganzheitliches Konzept entdeckt und entwickelt.

Er hat bemerkt, dass bereits kleinste Elastizitätsverluste oder Fehlstellungen in Gelenken zu einer Reizung der benachbarten Nerven und Gefässe führen können. Dabei kann der freie Fluss des arteriellen und venösen Blutes, sowie der Lymphe beeinträchtigt, und die Qualität der neuralen Reizübertragung gestört werden. Dies führt zu einer Schwächung der Selbstheilungskräfte, und kann zu einer Erkrankung der betroffenen Gebiete führen.

Still entwickelte manuelle Techniken um diese Elastizitätsverluste im Gewebe aufzuspüren und zu behandeln, damit die Fluktuation der Flüssigkeiten im Körper wieder ungehindert stattfindet, und die Selbstheilungskräfte wieder wirksam werden.

"Es ist meine Absicht, die Grundgesetze des lebenden Körpers, so wie ich sie verstanden habe, weiterzugeben. Ich vermittle keine Regeln. Ich zeige meinen Studenten nicht, wie man einen bestimmten Knochen, Muskel oder Nerv bei einer Erkrankung behandelt, sondern ich vermittle ihnen das Wissen über Funktion und Dysfunktion, in der Hoffnung, das spezifische Verständnis der Studenten für Krankheiten, ihr Entstehen, ihre Auswirkung und den Umgang mit ihnen zu schulen."

Dr. Andrew Taylor Still D.O.


Der aus Schottland stammende Mediziner John Martin Littlejohn (1867–1947) übertrug Andrew Taylor Stills vorwiegend anatomisch begründetes Konzept auf die Physiologie und förderte die wissenschaftliche Anerkennung der Osteopathie. Nach seiner Rückkehr nach Europa gründete er 1917 die „British School of Osteopathy“ (BSO) in London.

Erst Ende der 80er gewann die Osteopathie in Deutschland an Bedeutung.


Osteopathie-Techniken:

  • Faszientechniken (u. a. nach Typaldos)
  • Recoiltechniken
  • Strain- und Counterstraintechniken
  • Releasetechniken
  • Manuelle Mobilisationen
  • Manuelle Manipulationen
  • Traktion
  • Triggerpunktbehandlung (Chapman, Travell, Simons, …)
  • ähnl. Techniken: Bowen-Technik, MTech, Sympatikusbehandlung